Die Unternehmervilla des Tobias Bäuerle
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Das Haus Mühlegg wurde 1913 an der Ecke Mühlstraße/Bahnhofsstraße in St. Georgen gebaut.
Das Projekt beruhte auf dem Wunsch des Teilhabers der Uhrenfabrik Tobias Bäuerle & Söhne, Christian Bäuerle, nach einer Unternehmervilla. Alfred Haas, ein Vetter seiner Frau Hermine, wurde hierfür als Architekt beauftragt.
Eine herausstechende Besonderheit des Hauses ist das große, tiefreichende Walm-Dach, wodurch es sehr an die großen Schwarzwaldhöfe der Bauern der Region erinnert. Im Süden ist ein laubenartig eingezogener Balkon zu entdecken, die anderen Seiten des Hauses weisen holzverschindelte Fronten mit Fenstern auf.
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Das Haus verbindet viele verschiedene architektonische Stilelemente, welches einer der Gründe für die Aufnahme des Hauses in den Denkmalschutz ist.
Die Papst-Licensing GmbH und Co. KG erwarb die Villa im Frühjahr 2001 auf, mit dem Gedanken im Garten ein neues Verwaltungsgebäude für das Unternehmen zu bauen. Das Mühlegg war in einem sehr abgewohnten, heruntergekommenen Zustand und musste mit hohem Aufwand (auch aufgrund der Auflagen des Denkmalamtes) von Grund auf renoviert werden.
Georg Papst nahm einige Änderungen bei der Sanierung des Hauses vor. Um mehr Licht in die oberen Stockwerken zu bekommen, wurden von kleinteilige, abgewalmte Schleppgauben mit Fenstern darin vorgesehen.
Decken und Böden wurden mit viel Handarbeit restauriert, die Terrasse erweitert und der Erker zum Wintergarten ausgebaut durch das Vorsehen einer Glasfront. Die gesamte Haustechnik musste vollständig erneuert werden. In vielen Teilen des Hauses blieb die ursprüngliche Bauart jedoch erhalten.
Im angepassten Gartenhäuschen ist eine Theke mit Spüle eingebaut worden und dient kleinen privaten Veranstaltungen.
In der Villa selbst wird das Erdgeschoss als Museum über das Werk von Erfinder Hermann Papst (1902-1981) genutzt. Sein Enkel ist mit seiner Familie der jetzige Besitzer des Hauses. Zudem werden die zum Garten ausgerichteten Räumlichkeiten teils parallel als Konferenz- und Ausstellungsräume der im benachbarten Neubau untergebrachten Firma Papst Licensing GmbH und Co. KG genutzt. Das erste und zweite Dachgeschoss werden als private Wohnung und Archiv genutzt.