Der unfreiwillige Unternehmensverkauf

In den 1980er Jahren begann die Abwanderung der Unterhaltungselektronikherstellung vorwiegend nach Japan und in südostasiatische Länder. Viele Konzerne wie Saba, Telefunken, Grundig oder auch Dual mussten nach und nach ihre Produktion in Deutschland aufgeben. Die Konkurrenz war zu groß, die am Weltmarkt erzielbaren Preise zu niedrig für die Produkte aus heimischer Herstellung. Das Werk der PAPST Motoren und Co. KG in Spaichingen wurde bereits 1991 vermietet, Stellen wurden ebenfalls in den anderen Werken abgebaut. Auch ein Joint Venture mit der japanischen Firma Minebea bzgl. der Entwicklung und Herstellung von Festplatten (HDD) Spindel Motoren, brachte PAPST Motoren nicht den gewünschten Erfolg. Der größte Kunde IBM wankte 1991 mit einem Rekordverlust in den USA und die Hausbank rechnete damit, dass man dem Druck nicht würde standhalten können und begann die Eigentümer dazu zu bewegen Anteile zu verkaufen bzw. Partner zu suchen. Die Deutsche Bank als Hauptbank drohte dem Unternehmen die Kreditlinien zu kündigen und zwang damit die Gesellschafter zum Verkauf. Hätte man den Wert der Patentrechte (etwa 600 Patente und Patentanmeldungen) des Unternehmens mitbewertet, was die Deutsche Bank ablehnte, wäre das geschwundene Eigenkapital gestärkt gewesen und die Drohung der Deutschen Bank hätte der Grundlage entbehrt. Die Familiengesellschafter Günter Papst, Georg Papst und Hannelore Jung-Papst mussten so jedoch dem Verkauf ihrer Anteile zustimmen.

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