Verselbstständigung des Unternehmens
Bauliche Entwicklung in St. Georgen bis 1965
Die Expansion des Unternehmens, das Wachstum der Mitarbeiterzahl, die Ausdehnung der Verwaltung, der Entwicklungsabteilung und vor allem der Produktionsanlagen spiegelt sich unmittelbar in dem fortlaufenden Raumbedarf und der regen Bautätigkeit wider. Der Aufbau und die Entstehung des unternehmerischen Lebenswerks von Hermann Papst und die Leistung seiner Söhne, lässt sich an den äußeren Stationen, an den Gebäuden, an den Niederlassungen im In- und Ausland eindrücklich ablesen.
Diese räumliche Expansion war dringend geboten, denn die Zahl der Mitarbeiter der Papst-Motoren KG stieg 1952 auf 130 an. 1953 arbeiten bereits 240 und 1954 350 Menschen bei dem St. Georgener Elektromotorenhersteller, so dass allein durch einen sechsgeschossigen Neubau an der heutigen Hermann-Papst-Straße, also im Herzen der Stadt, Abhilfe geschaffen werden kann und ausreichende Raumkapazitäten zur Verfügung stehen.
Drei Werke
Die Werke an den drei Produktionsstandorten St. Georgen, Herbolzheim und Spaichingen erfahren immer mehr Spezialisierung. Während sich das Werk in St. Georgen – hier wird vor allem entwickelt, verwaltet und vertrieben – auf mittlere Serien des Wechselstrom-Standardprogramms von Außenläufermotoren und Motoren für kundenspezifische Anwendungen in Medizin- und Labortechnik oder der Sicherheitstechnik konzentriert, findet dort auch der Produktionsstart, der so wichtig gewordenen elektronisch kommutierten Motoren statt, die zunächst für Diktiergeräte, dann als direkttreibende Scheibenläufermotoren mit rotierendem Rückschluss für die HiFi-Plattenspielerhersteller von Dual und Revox gebaut werden.
Verwaltung mit Entwicklung und Werk 1 in St. Georgen um 1990
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Diese Produkte erfahren über die Jahre fortlaufende vereinfachende Weiterentwicklung und starke Kostensenkung.
Angetrieben durch das starke Wachstum von Elektronikgeräten und die damit verbundene Lüfternachfrage zur Kühlung der Elektronik entwickelt sich auch das Werk 2 in Herbolzheim immer mehr zu einer Großserienfertigungsstätte.
1984 wird das neu errichtete Werk 2 in Herbolzheim bezogen. Dieses Werk zur Herstellung von
Gerätelüftern ist die größte Produktionsstätte der Papst-Motoren GmbH & Co. KG
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Papst liefert aus der Produktion des Werkes in Spaichingen, das auf Serienprodukte ausgerichtet ist: Hauptsächlich große Mengen Kopfradantriebe, Capstanantriebe und Wickelantriebe für Videogeräte z. B. an Grundig. Im Spaichinger Werk werden außerdem die größeren Serien von Wechselstrom-Außenläufermotoren für die allgemeine Luft- und Gerätetechnik sowie Radialventilatoren hergestellt.
Montagelinie für Wechselstrom-Außenläufermotoren im Werk 3 in Spaichingen
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Mit intelligenten Produkten und einem hohen Automatisierungsgrad kann Papst den aufkommenden Konkurrenten des fernen Ostens Paroli bieten.
Automatisierte Prozesse durch Robotereinsatz, zum Beispiel bei dynamischem Auswuchten von Lüfterrotoren oder bei der objektiven Geräuschmessung, tragen zur Wettbewerbsfähigkeit bei.
Reinraumfertigung von Hard-Disc Spindel-Motoren in Singapur
um 1988 durch die Papst-Mechatronic Singapore Ltd.